Über die weltweit erste VR-Plattform, mit der Firmen ihre Produkte in einem virtuellen Showroom in Szene setzen können und damit den globalen Business befeuern. Herrmann Ultraschall, ein Pionierunternehmen in Sachen Ultraschallschweißtechnik, profitiert bereits davon.
Es dauert nur wenige Millisekunden bis eine versiegelte Naht entsteht. In der raumfüllenden Schweißmaschine fliegen die mit Handseife abgefüllten und fertig verschweißten Kunststoffpackungen nur so an einem vorbei. Mit bloßem Auge nicht erkennbar: der Moment, wenn der Kunststoff mittels Ultraschall aufschmilzt, sich verbindet und eine hochdichte Naht entsteht. Mit bloßem Auge nicht, mit VR-Technologie schon. Dank einer Virtual Reality-Anwendung ist die Schweißanlage in einem virtuellen Showroom zu sehen. Und zwar so real, als könnte man sie anfassen. Hier kann die Schmelze sogar in Zeitlupe visualisiert und herangezoomt werden.
Das Unternehmen Herrmann Ultraschall im badischen Karlsbad erschließt durch die VR-Software völlig neue Räume für seine Produkte. Der Global Player ist Technologiemarktführer in der Ultraschall-Fügetechnik, die unter anderem in der Verpackungstechnik verwendet wird. „Der virtuelle Showroom eröffnet uns einen Kosmos an neuen Möglichkeiten“, sagt Marketingleiter Steffen Ullrich am Produktionsstandort Karlsbad. Die VR-Technologie revolutioniert die herkömmliche Produktpräsentation, weil sie Produkte mittels Datenbrille live erlebbar macht. Was bedeutet das konkret für die Produkte des Karlsbader Unternehmens? „Insbesondere auf Messen ergänzt die VR-Technik unsere Exponate. Im virtuellen Raum können wir den Interessenten auf die Mikroebene mitnehmen, um zu erklären, wie Ultraschall – eine Fügetechnologie, die im µ-Bereich arbeitet – funktioniert“, so Ullrich.
Versiegelte Nähte gibt es überall dort, wo Verpackungen sicher verschweißt werden müssen: bei Lebensmitteln, Kosmetikprodukten, Medikamenten und Industrieteilen, sprich für Seife, Kaffeekapseln, Salat, Zahnpasta und vieles mehr. Die VR-Technologie macht einen detailreichen Zugang zu Produkten möglich und sogar vor Ort nur schwer oder gar nicht einsehbare Details können so visualisiert werden. Aber auch die gesamte Anlage ist umgehbar und einsehbar.
Produkte live erleben schafft phänomenale Kundenerlebnisse
„Es ist schon ein bisschen wie das Erobern einer neuen Galaxie“, sagt Michael Neidhöfer, Geschäftsführer von ZReality in Kaiserslautern, der die Anwendung mitentwickelt hat. „Der digitale Showroom schafft ein phänomenales Kundenerlebnis.“ In einem digitalen Showroom muss man sich keine Gedanken machen um Quadratmeter, Mietkosten, Transportfragen. Denn der Platz ist hier schier unendlich. Das Geniale dabei: „Mit einer einzigen digitalen Darstellung eines 3D-Produktes können wir dieses auf dem ganzen Globus präsentieren“, so Michael Neidhöfer, „das ist extrem ressourcensparend für die Kunden.“ Damit die Kunden selbständig in eine visualisierte und animierbare Produktwelt eintauchen können, braucht es lediglich CAD-Daten eines 3D-Modells. Das deutsche Startup ZReality bietet die weltweit erste VR-Plattform an, über die Firmen ihre Produkte virtuell präsentieren können. „Unsere VR-Anwendungen werden sehr gerne von Ingenieuren genutzt, um zu schauen, ob eine Maschine funktioniert“, erklärt CEO Neidhöfer. Die Vorteile liegen ganz klar auf der Hand und die hat auch der Pionier in Sachen Ultraschallschweißen im Badischen längst erkannt. Abgesehen von einem intensiven visuellen Eindruck der Maschinen oder Maschinenmodule, die das Unternehmen ebenfalls verkauft, bringt ein virtueller Showroom Erleichterung und Kostenersparnis in vielen Bereichen. „Die Kostenersparnis durch einen virtuellen Showroom kann für ein Unternehmen durchaus im sechsstelligen Bereich liegen“, ist Michael Neidhöfer überzeugt. Durch die Technologie entfallen schon mal die enormen Kosten einer Prototypentwicklung von realen Objekten. Plus die Abstimmung mit Kollegen, die oft dezentral in verschiedenen Entwicklungszentren arbeiten. „Diese können online miteinander kommunizieren. Das spart Reisekosten“, so Neidhöfer. Änderungswünsche können bereits in der Planungsphase berücksichtigt und umgesetzt, Mängel können dank der Simulation der Abläufe früh erkannt und behoben werden. Unternehmen können globaler agieren und damit ihre Verkaufszahlen steigern. „Kunden, die VR zur Produktpräsentation einsetzen, werden am Markt wesentlich besser wahrgenommen“, ist Neidhöfer überzeugt, „auch über den Store-Besuch hinaus.“
Einfache Anwendung – globale Reichweite
Auch in Sachen Benutzerfreundlichkeit ist die Anwendung zukunftsfähig. Dazu Steffen Ullrich: „Der Nutzer wird zu Beginn in die Bedienung eingeführt. Danach ist vieles selbsterklärend. Dennoch wird der Nutzer immer durch einen außenstehenden Mitarbeiter betreut, der einerseits erklärt, was man gerade sieht und Tipps gibt, wo man im virtuellen Raum hingehen sollte, um weitere spannende Features zu entdecken.“ Die Cloud-Plattform ist wie WordPress für VR/MR-Anwendungen. Sie ermöglicht die nahtlose Erstellung von Cross-Plattform- und Cross-Reality-Apps in bester Qualität und mit minimalem Zeitaufwand für jeden Kreativen, Marketer oder Produktmanager“, verspricht Alexander Fridhi, ebenfalls Geschäftsführer von ZReality.
Ob bei der Planung neuer kreativer Räume für die Schaffung von Erlebniswelten, die Darstellung von Produkten, um sie in Virtual Reality für Messen, Vertrieb und Kunden vor Ort erlebbar zu machen oder die Erstellung von virtuellen Trainingszentren für Mitarbeiter – die Einsatzmöglichkeiten der Software sind vielfältig und lassen auf neue Realitäten für den Handel hoffen.
Auch bei Hermann Ultraschall hofft man, viele positive Erlebnisse mit dem neuen Marketing-Tool zu erzeugen. Das bisherige Feedback der Kunden sei jedenfalls durchweg positiv.